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Haarausfall - Ursachen & Behandlung (Teil 1)

Arten des Haarausfalls und deren Ursachen


Androgenetischer Haarausfall

Ursache für den häufig als erblich bedingt bezeichneten Haarausfall (alopecia androgenetica oder androgenetische Alopezie, durch Androgene hervorgerufener Haarausfall) ist das Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT). Hierdurch hervorgerufener Haarausfall ist genetisch bedingt.[1]

Wenn in der Kopfhaut viel DHT vorhanden ist und eine ererbte Überempfindlichkeit dafür besteht, wird die Wachstumsphase (Anagenphase) des Haares verkürzt. Ein glatzköpfiger Mann hat dementsprechend nicht weniger Haarfollikel als ein Mann mit vollem Haarwuchs, lediglich die Wachstumsphase des Haares ist derart verkürzt, dass es – vergleichbar z. B. mit den Härchen auf der Stirn – kaum noch sichtbar hervortritt. Die Haarfollikel verkümmern also nach und nach, was auf die Überempfindlichkeit auf das DHT zurückzuführen ist. Unempfindlich gegen DHT ist das Kopfhaar im Hinterkopf- und Nackenbereich; dieses fällt deshalb auch bei einer Transplantation auf den Oberkopf nicht aus.

DHT entsteht aus der Umwandlung des Hormons Testosteron mittels des Enzyms 5α-Reduktase. DHT ist sehr wichtig für die Entwicklung des männlichen Embryos/Fötus und später in der Pubertät für die Entwicklung vom Jungen zum Mann. Welche Funktionen und Wichtigkeit das DHT nach der abgeschlossenen Pubertät hat, ist noch nicht völlig geklärt. Es scheint bei erblicher Veranlagung jedoch ein Zusammenhang zwischen DHT und Herz-/Kreislauf- und Prostataerkrankungen zu bestehen.[1]

Man spricht im Zusammenhang mit androgenetischem Haarausfall bei männlichen Jugendlichen, bei denen dieser familiär gehäuft auftritt und meistens am Vorderkopf und an den Schläfen beginnt („Geheimratsecken", „Stirnglatze"), auch vonAlopecia praematura oder simplex. Daher setzen viele Medikamente (z. B. Propecia, Pantostin, Ell-Cranell alpha) darauf, die Wirkung des DHT zu vermindern oder dessen Entstehung aus Testosteron zu hemmen.

Durch die Behandlung hormonabhängiger Tumore wie Brustkrebs mit Aromatasehemmern können auch Frauen mit entsprechender genetischer Disposition androgenetischen Haarausfall entwickeln.

Alopecia areata

Alopecia Areata

Unter Alopecia areata (auch: Alopecia circumscripta / Pelade / Areata celsis / kreisrunder Haarausfall) versteht man einen runden, lokal begrenzten krankhaften Haarausfall (bei über 80 % der betroffenen Personen ausgehend vom Kopf; bei Männern auch im Bartbereich oder in Ausnahmefällen im Bereich der Körperbehaarung), der erstmals von Hippokrates erwähnt wurde und damals in Anlehnung an eine Fuchskrankheit so genannt wurde (altgriech. ἀλώπηξ alopex „Fuchs"), weil man beobachten konnte, dass manchen Füchsen die Haare fleckenförmig ausfielen.

Alopecia areata ist die häufigste entzündliche Haarausfallerkrankung (ca. 1,4 Mio. Menschen in Deutschland) und kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei das zweite und dritte Lebensjahrzehnt bevorzugt sind. Typischerweise liegen am behaarten Kopf eine oder mehrere kreisrunde kahle Stellen vor. Daher spricht man auch von kreisrundem Haarausfall. Im Randbereich findet man häufig sogenannte „Ausrufezeichen-Haare". Dies sind kurz abgebrochene Haare, die an ihrem Ende immer dünner werden. Die Kahlstellen sind glatt, eingesunken, nichtschuppend, und die Haarfollikel bleiben erhalten. Häufig bestehen zusätzlich Veränderungen der Fingernägel mit Grübchen, Rillen oder sandpapierartigen Aufrauhungen.

Bisher liegen die genauen Ursachen dieser Krankheit noch im Dunkeln. Man nimmt an, dass Immunzellen, die sich eigentlich um die Abwehr von Viren, Bakterien und Pilzen kümmern sollen, ihre Aktivität gegen die Zellen in den Haarwurzeln des eigenen Körpers richten (Störung des Immunsystems/Autoimmunreaktion). Die Haare werden somit vom Immunsystem als „fremd" erkannt und deshalb abgestoßen. Dies geschieht, indem zunächst eine Entzündungsreaktion entsteht, die das Haarwachstum stört und schließlich zum Ausfallen des Haares führt. Bei vielen Menschen wachsen diese kahlen Stellen auch ohne Behandlung wieder zu und sind daher lediglich zeitlich begrenzt. Jedoch kann der Haarausfall auch weiter fortschreiten und zum Verlust aller Kopfhaare (Alopecia totalis) oder auch zum Verlust aller Körperhaare (Alopecia universalis) führen.

Eine psychische Auslösung hat sich in Studien bisher nicht nachweisen lassen. Obwohl es Studien gibt, die auf einen Zusammenhang zwischen Stress unter Alopecia areata hinweisen, ist die Theorie, dass Alopecia areata durch Stress ausgelöst wird, spekulativ und wird sehr kontrovers diskutiert. Eine gewisse Vererbungskomponente mag vorliegen, da über eine familiäre Häufung in 10–25 % der Fälle berichtet wird. Folgende Methoden werden meistens angewendet, um den Stand der Alopecia areata festzustellen:

  • Kopfhautbiopsie: ein wenig Kopfhaut wird entnommen und untersucht
  • Trichogramm: mind. 50 Haare werden ausgerissen und dann untersucht

Eine Sonderform der Alopecia areata ist die Alopecia areata atropicans, welche auch Pseudopelade Brocq genannt wird. Sie tritt besonders bei Frauen zwischen 30 und 55 Jahren auf und beginnt schleichend mit kleinen haarlosen Flecken und geröteter, glänzender Haut. Der Haarverlust ist hierbei – im Gegensatz zur häufigen Wiederbehaarung bei der normalen Alopecia areata – langsam und fortschreitend und nicht reversibel, da es hierbei zu einer herdförmigen Zerstörung der Haaranlagen kommt.

Behandlungserfolge bei kreisrundem Haarausfall:

Der kreisrunde Haarausfall ist eine Autoimmunerkrankung. Die körpereigene Abwehr wendet sich gegen die eigenen Haarfollikel und lässt die Haare ausfallen. Man behandelt den kreisrunden Haarausfall mit einer topischen Immuntherapie. Dabei löst eine Chemikalie eine Allergie aus, lenkt das Immunsystem ab und stoppt so den Haarausfall. Jeder Mensch reagiert auf Diphenylcyclopropenon, kurz DCP, allergisch. DCP ist nicht als Medikament zugelassen und daher meist nur über Hautkliniken erhältlich. Hautärzte überwachen die Therapie genau, und die DCP-Konzentration wird exakt eingestellt. Während der Behandlung können die Lymphknoten anschwellen und Pigmentveränderungen entstehen. DCP ist keine riskante Substanz, die Therapie kostet den Patienten jedoch nicht nur Zeit und Geduld, sondern ihm entstehen auch Kosten (ca. 25 € je Behandlung), die meist nicht von den Krankenkassen getragen werden [2]. Die Therapie muss jede Woche durchgeführt werden. Dabei entsteht ein Jucken, die Kopfhaut rötet und schuppt sich.

Die Erfolgsquote liegt für Patienten mit kreisrundem Haarausfall bei bis zu 60 Prozent.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die sogenannte PUVA-Therapie mit ultravioletten Strahlen bestimmter Wellenlänge in Kombination mit Psoralen, einem Medikament, das die Haut lichtempfindlicher macht. Die Expertenmeinungen zu dieser Methode gehen auseinander, zumal ihre langfristige Anwendung das Risiko erhöht, an Hautkrebs zu erkranken. PUVA wird daher nur noch selten angewendet.

Derzeit forschen Wissenschaftler an spezifisch wirkenden Immunsuppressiva, also Substanzen, die Allergien und Autoimmunerkrankungen gezielt unterdrücken. Es ist denkbar, dass man eines Tages auch einen Wirkstoff findet, der bei kreisrundem Haarausfall hilft und kaum Nebenwirkungen hat.

Ein weiterer Ansatzpunkt für Mediziner sind spezielle Östrogenrezeptorblocker. Diese Substanzen werden derzeit erforscht.

Diffuser Haarausfall

Vom diffusen Haarausfall (diffuse Alopezie, telogenes Effluvium) spricht man, wenn die Haare vom gesamten Kopf abfallen. Dieser Haarausfall tritt mehr bei Frauen als bei Männern auf. Ursachen können Hormonschwankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangel, Stress, Infektionen oder eine Fettunterversorgung sein. Einige Medikamente (so z. B. der Wirkstoff Methylphenidat, der in der Behandlung von ADHS und Narkolepsie eingesetzt wird) können ebenfalls zu Haarausfall führen. Auch Infektionen (A. symptomatica) können zu einem zeitlich begrenzten Haarverlust führen. Dazu gehören u. a.: Impetigo contagiosaKarbunkelWundrose oder Gürtelrose. Eine einheitliche Diagnosemethode gibt es hier nicht, weil viele Faktoren mit hineinspielen.

Weitere Formen

Neben diesen typischen Alopecie-Formen gibt es noch folgende:

  1. A. actinica: strahlenbedingte A.
  2. A. mechanis (Alopecia traumatica): Haarausfall aufgrund von Druck, Zug oder Reibung; z. B.: durch Haarausreißen, Tragen von schweren Lasten auf dem Kopf oder langes Aufliegen des Kopfes bei Bettlägerigen oder Säuglingen. Hier gibt es auch mehrere Unterformen wie die A. liminaris, A. marginalis frontalis traumatica, Kissen-A., Säuglingsglatze (= A. neonatorum),
  3. A. seborrhoica: Haarausfall mit begleitender Überproduktion von Talg (siehe Seborrhö),
  4. A. muciosa: Haarausfall infolge Muzinose,
  5. A. parvimaculata: Haarausfall infolge einer Infektion,
  6. A. senilis: normaler Haarausfall im Alter,
  7. A. specifia / A. syphilitica: Haarausfall im Zuge des 2. Syphilis-Stadiums (siehe Syphilis),
  8. A. triangularis congenitalis Sabouraud : angeborene Haarlosigkeit in einem dreieckigen Bereich an den Schläfen, dessen Ursache ein Mangel an Haarfollikeln in diesem Hautbezirk ist,
  9. A. congenita: angeborene Haarlosigkeit am gesamten Körper.

Zytostatikatherapie/Radiotherapien

Durch die Gabe bestimmter Chemotherapeutika wird die Produktion eines Haares in der Haarwurzel kurzfristig gestört. Im Anschluss wächst das Haar normal weiter aus der Haarwurzel heraus. Kommt nun aber die fehlerhafte Stelle an die Hautoberfläche, was je nach Wachstumsgeschwindigkeit etwa 2–3 Wochen dauert, bricht es ab. Es „fallen" büschelweise die Haare „aus", wobei es eigentlich nur zu einem massiven Abbrechen kommt. Die Haare wachsen fast immer nach, da es eigentlich nie zu einer massiven Schädigung aller Haarwurzeln kommt.

Durch lokale gezielte Kälteeinwirkung (Hypothermie) wird die Durchblutung im Haarwurzelbereich nahezu unterbunden. Das Chemotherapeutikum kann dann seine schädigende Wirkung an den Haarwurzeln nicht entfalten. Dem Verlust der Haare wird so entgegenzuwirken versucht. Die Hypothermie ist aber nur unter bestimmten Bedingungen (Intensität/Dauer der Behandlung) und bei bestimmten Zytostatika wirkungsvoll.

Die Radiotherapie (Bestrahlung) kann lokal (nur im bestrahlten Feld) zu einem Haarverlust führen. Bei intensiver Bestrahlung kann es zu einer Zerstörung der Haarwurzeln kommen, so dass der Haarverlust irreversibel ist.

Weitere Ursachen

Neben den bereits erwähnten Ursachen für Haarausfall kann dieser im Zuge von Hungerkuren, bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes MellitusMorbus Crohn (einer Entzündung der Darmwand), bei Bulimie (einem krankhaften übermäßigen Essbedürfnis mit anschließendem selbstherbeigeführten Erbrechen bzw. Abführmittelmissbrauch), bei Anorexie (Magersucht), bei Hypothyreose (einer Unterfunktion der Schilddrüse), selten auch bei einer Schilddrüsen-Überfunktion, bei Anämie (einer Verminderung bzw. Missbildung roter Blutkörperchen bzw. deren erniedrigtem Hämoglobingehalt) hervorgerufen werden. Auch bei Grippe, dem Erysipel (der Wundrose, einer meistens durch Streptokokkenhervorgerufenen Hautinfektion), bei Infektionskrankheiten wie Typhus und Scharlach und bei Depressionen kann Haarausfall vorkommen. Auch Geschlechtskrankheiten wie Syphilis (im zweiten und dritten Stadium) und Pilzerkrankungen können zu Haarausfall führen. Als Ursachen werden Allergien, Gefäßspasmen, Herdgeschehen, Unterfunktion der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), Fehlfunktion des Sympathikusnervs sowie psychische Traumen ins Auge gefasst. Das giftige Metall Thallium erzeugt bereits in Mengen unter einem Gramm Haarausfall.

Ein erheblicher Mangel an den Vitaminen K, H, A und B sowie an den Spurenelementen Zink oder Selen, der durch einseitige, über längere Zeit durchgeführte Diäten entsteht, kann ebenfalls Haarausfall auslösen. Auch eine massive Überdosierung an Folsäure, Vitamin A und C kann zum selben Effekt führen, besonders dann, wenn eine Nierenfunktionsstörung vorliegt. Auch eine vorgeschädigte Leber kann haartoxische Substanzen manchmal nicht schnell genug aus dem Stoffwechsel ziehen und abbauen.

Auch bestimmte Medikamente wie Antikoagulantien (blutgerinnungshemmende Medikamente in hoher Dosierung), Beta-BlockerRetinoide (Vitamin-A-Derivate, die bei Hautkrankheiten eingesetzt werden), Thyreostatika (Schilddrüsen-Medikamente), Gestagene (Kontrazeptiva), Statine (Cholesterinsenker), Pestizide sowie ionisierende Strahlung können zu Haarausfall führen.

Weiterhin liegen Hinweise darauf vor, dass ein Zusammenhang zwischen Nikotinkonsum und Haarausfall bei Männern vorliegt [3].

Im Unterschied zu androgenetischem (erblichem) Haarausfall fällt das Haar durch diese Ursachen jedoch in der Regel diffus/ganzkörperlich und nicht in den typischen männlichen Stadien des Hamilton-Norwood-Schemas bzw. fraulichen Stadien mit diffusem Haarausfall mit Haarkranz am Kopf aus.

Aufgrund der hormonellen Schwankungen leiden Frauen oftmals in der Schwangerschaft und Stillzeit unter Haarausfall.


Weiter zu Teil 2 ...

Aufrufe: 1668 | Hinzugefügt von: KingesRo | Rating: 5.0/1
Kommentare insgesamt: 1
1 Neujahrsgrüße  
0
Mai 2014 das Jahr sein, wenn alle Ihre Träume wahr werden, all die harte Arbeit ernten gute Ergebnisse und Chancen , die alle Ihre Familie und Freunde Ihnen Gesellschaft .


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